Mein eCommerce-Jahresrückblick 2011

Auch in diesem Jahr war viel Schwung im eCommerce, ich habe sogar den Eindruck, es war deutlich mehr los als 2010. Insbesondere das Thema Shopping und Smartphones, und Shopping und Tablet PCs haben den e-Commerce dominiert.

Design als Qualitäts- und Vertrauenskriterium

Bei unseren Kunden, sowohl den direkten Agentur-Kunden als auch unseren Portal-Kunden, aus dem Bereich des Online- und Einzelhandels haben wir klar feststellen können, das insbesondere der Aspekt des Shop-Designs und der Shop-Usability immer wichtiger für den Erfolg des Shops werden. Design ist nicht nur ein Qualitätskriterium, sondern im eCommerce inzwischen ein Vertrauenskriterium. Oft geht die gute Benutzbarkeit mit dem Shopdesign einher, und im schlechteren Fall natürlich auch umgekehrt. Viele Shops haben ein Güte- bzw. Prüfsiegel oder echte Kundenmeinungen als Vertrauensbeweise eingeführt. Oft wird es aber so extrem gut sichtbar positioniert, das man sich fragt, wovon hier abgelenkt werden soll.

Gutscheine zur Neukundengewinnung

Viele Händler haben in den anderen Bereichen wie Produktfotos und Beschreibungen, Bewertungen, gute Auswahl an Bezahlmöglichkeiten, faire Versandkosten und geringe Grenze für die versandkostenfreie Lieferung ihre Hausaufgaben gemacht. Die Shops mit Lieferung auf Rechnung profitieren ggf. im Vergleich zu anderen Händlern, da die Shops ansonsten immer vergleichbarer werden. Kundenbindung bleibt für viele Händler weiter ein schwieriges Kapitel, da ein Großteil der Online-Shopper immer noch über Google und Preisvergleichsportale in das Onlineshoppen einsteigen. Eigene Print-Gutschein für den nächsten Einkauf können da als Paketbeilage durchaus einfach, kostengünstig und effizient eingesetzt werden. Hier ist es oft sinnvoll, geeignete Shop-Partner zu finden, um diese Gutscheine untereinander auszutauschen.

Dieses Jahr habe ich durch Gutscheine, digital und Print, selbst in vielen neuen Shops eingekauft, die ich sonst nie entdeckt hätte, immer absolut problemlos. Dabei ist Amazon sowohl privat als auch für die Büroausstattung einiges an Umsatz verloren gegangen. Der Riese ist halt gut, aber die anderen Shops haben sich besser und weiter entwickelt. Amazon war immer schon auf einem recht hohen Niveau, aber die Suche und einige Preise sind nicht immer wettbewerbsfähig. In diesem Zusammenhang gebe ich Google im Bereich des eigenen Online-Handels verdammt gute Chancen einen großen Stück vom eKuchen abzubekommen.

Einstieg in den eCommerce wird komplexer

Fazit: Die Zeiten nebenbei und ohne ein großes Startkapital einen eigenen Shop neu aufzuziehen sind endgültig vorbei. Die Anforderungen an den Shop selbst, an den Händler was Service betrifft, und an das Online-Marketing sind nochmals deutlich gestiegen, so dass unter 15.000 Euro ein Einstieg in den eCommerce fast ausgeschlossen ist. Ebenso ist der Aufwand zum täglichen Betrieb was Zeit und Kosten betrifft nicht unerheblich und nicht mal gerade abends nach dem Job erledigt. Denn bevor dort eine Anfrage bearbeitet wird, hat der Kunde schon in einem anderem Shop bestellt, wo sein Problem gelöst bzw. seine Frage beantwortet wurde.

Andreas Wellensiek

Andreas Wellensiek, staatl. gepr. Informatiker Multimedia, Jahrgang 1975, Medien-, Marketing- und SEO-Erfahrungen seit 1999.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Martin B.

    Guter Beitrag – THX
    Vorallem was die rechtlichen „Fallen“ betrifft ist es nicht gerade einfach diesen „Abmahnsicher“ etc. zu machen – ich spreche da aus Erfahrung – leider.
    Für dies ist allein schon ein erheblicher Aufwand an finanziellen, sowie wissens und programmiertechnischen Kenntnissen erforderlich – kommt drauf an, was man selber intus hat bzw. machen lassen muss. Da sind schnell mal ein paar Euronen weg.

    15.000 Euro für den einstieg – pauschal schwer zu sagen – es kommt auch drauf an, was man selber im EDV-Bereich drauf hat und was man einkaufen muss.
    Ich würds aber generell bejaen.

  2. Andreas Wellensiek

    Hallo Martin,

    Danke für Ihren Beitrag. In der Tat sollte man auch für eine Rechtsberatung Geld einplanen. Wobei heutzutage die meisten Shopsysteme ziemlich gut sind, und auch oft günstige Angebote zum Beispiel über den Händlerbund bestehen, um mit möglichen Abmahnungen einfach und günstig umgehen zu können. Gründe für Abmahungen liegen jedoch häufig außerhalb des Shops, vor allen Dingen bei der Werbung. Hier kann es Ärger geben wegen Markenrechtsverletzungen oder wettbewerbswidrigen Verhalten. Beispiel: Produktlistung mit Preisen in Preisvergleichen: hier muss bei Preiserhöhungen im Shop vorher quasi die Werbung mit dem alten Preis auf anderen Seiten deaktiviert werden. Oft vergessen Händler Produktdateien zu aktualisieren oder diese beim Portal wieder neu einzulesen.

    Bei meinem groben Budget-Vorschlag geht es um einen Anhaltspunkt und nur um die Einstiegskosten für den Start. Es kommen noch Kosten für Personal, Lager, Logistik und die laufende Werbung jeden Monat dazu.

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