Häufige Fehler von Shops bei der Produktlistung in Preisvergleichen

Seit über 3 Jahren betreiben wir unseren Preisvergleich Wir-Lieben-Preise und betreuen auch über unsere Agentur Shopbetreiber. In dieser Zeit hatten wir schon mehrere tausend Anmeldungen von Online-Händler die ihre Produkte bei uns gelistet haben. Die Probleme der Händler bzw. teilweise auch der Shopsysteme sind zwar vielfältig, dennoch immer ähnlich. Einigen Händlern fehlt das technische Grundverständnis für Dateien und Webpfade, und wie die Produkte in eine Preissuchmaschine aufgenommen werden können. Gerade diese Händler sind bei Abmahnungen scheinbar häufiger betroffen.

Grundsätzlich müssen die Produkte immer in eine Datei (.txt, .csv, .xml) exportiert werden. Jedes Produkt steht in dieser Datei als eine Zeile mit allen Angaben die für die entsprechende Preissuchmaschine gefordert sind. Typische Angaben sind: Produktname, Produktbeschreibung, Link zum Produktbild, Link zum Produkt, Brutto-Preis des Produkts und Brutto-Versandkosten. Je nach Preisvergleich und natürlich dem Sortiment des Shops sind Grundpreise, Lieferzeiten, weitere Bildgrößen, Versandinformationen und Lieferzeit weitere Angaben. Bei Links ist wichtig, dass diese als absolute Pfade angeben sind, also komplett inklusiv http://www.meinshopname.de/mein_erstes_produkt_bild.jpg

Gleiches gilt natürlich auch für den Link zu der Datei, wenn man diese für den Preisvergleich bei sich im Shopsystem hinterlegt: http://www.meinshopname.de/export_preisvergleiche/wirliebenpreise.txt
Alternativ kann man auch den Shopinfo.xml-Standard benutzen, der in den meisten Fällen auch die Informationen zum Produktexport enthält.

Rechtlich gesehen ist der schlimmste Fehler, Produktpreise im Shop zu erhöhen, und erst viel später die gesamte Datei beim Preisvergleichsanbieter zu aktualisieren. Anfang 2010 hat der Bundesgerichtshof das entschieden, so dass neue Anforderungen an Preisvergleiche und Shopsysteme gestellt werden. Technisch gesehen ist das derzeit fast nicht möglich, denn zunächst muss jeder Händler i.d.R. erst die Produkte im Shop ändern, dann die neue Produktdatei zum Export für jede Preissuchmaschine erzeugen und anschließend bei jedem Preisvergleichsanbieter die Produktdaten aktualisieren. Wer als Händler auf Nummer sicher gehen will, sorgt bei Preiserhöhungen im Shop zuerst dafür, dass seine Produkte nicht mehr in den Preisvergleichen zu finden sind, um dann den oben beschriebenen Weg zu gehen.

Die häufigsten Fehler bei der Produktlistung

  1. Unvollständige Produktnamen und Beschreibungen im Shop (besonders bei Preisvergleichen mit Volltextsuche problematisch, da diese Produkte dann kaum gefunden werden)
  2. Es wird vergessen, die Datei im Shopsystem zu aktualisieren
  3. Es wird vergessen, die Datei bei den Preisvergleichen zu aktualisieren
  4. Die Datei liegt nicht permanent unter dem angegeben Link
  5. Die Datei wird strukturell geändert, so dass die Reihenfolge der Angaben durcheinander kommt
  6. Das voreingestellte Trennzeichen (z.B. Tab, „;“ oder „|“) wird geändert ohne die Auswirkungen bei den Preisvergleichen zu prüfen
  7. Export von Fehlern (z.B. falsche Preise durch Tausender-Trennzeichen, die im Shop z.T. zwar kein Problem sind, aber beim Export bzw. Import der Preisvergleichsanbieter)

Die häufigsten Probleme der Shopsysteme

  1. Keine vom Händler selbst einstellbare Schnittstelle (Informationen und Reihenfolge der Artikelinformationen)
  2. Kein Export von Grundpreisangaben
  3. Kein Export von Versandkosten zum Produkt, falls diese abhängig sind von Produkteigenschaften (z.B. xt:commerce)
  4. Keine einstellbaren Filter (FSK18, gebrauchte Artikel, Ausschluss von Produkten oder Kategorien)
  5. Keine automatischen Aktualisierungen der Exportdateien nach Änderungen im Shop
  6. Probleme bei Produkten mit Optionen (z.B. Farbwahl, Größe)

Aus diesen Erfahrungen heraus kann ich jedem Händler nur dringend empfehlen, am besten vor der Wahl des Shopsystems, sich zu überlegen, was für Produkte er listet und welche spezifischen Angaben oder Bezahlsysteme er für seine Produkte und Zielgruppe benötigt, z.B. sind fehlende Grundpreise und Versandkosten abhängig von den Produkteigenschaften neben schlechten Exportfunktionen m.E. die häufigsten Probleme.

Andreas Wellensiek

Andreas Wellensiek, staatl. gepr. Informatiker Multimedia, Jahrgang 1975, Medien-, Marketing- und SEO-Erfahrungen seit 1999.

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