Es war wie auch die vielen vorherigen ECC-Foren wieder eine sehr gelungene Veranstaltung in Köln. Das Thema „Social, mobile, local – So mobilisiert der Kunde den Laden“ hat meine Erwartungen noch übertroffen. Zusammenfassend lässt sich sagen, das auch ich hier in meinem Blog bei E-Commerce zukünftig die Definition ein wenig ändern werde. So wie von Herrn Achim Himmelreich, Vorsitzender der Fachgruppe E-Commerce und Mitglied des Expertenrats beim BVDW, in der Keynote definiert: E steht somit für 3 Dinge: Everywhere-, Everbody- und Everything-Commerce. Durch die stark zunehmende Anzahl an Smartphones und mobilen Online-Surfen kann man ein Smartphone heute als vorher noch fehlendes Bindeglied zwischen den verschiedenen Kanälen sehen. Zum Informieren, zum Shoppen, zum Bezahlen, für eTickets, für Coupons und natürlich zum Preisvergleich. Das wird zu einer weiteren Transparenz von Produktpreisen und Märkten führen. Nicht nur eine junge Zielgruppe, sondern auch ältere Menschen werden in naher Zukunft sicherlich über die Anschaffung von einem Smartphone nachdenken. Tablet-PCs sind ja heute schon sehr beliebt bei den Silversurfen.
Insbesondere finde ich die riesigen Chancen für die stationären Einzelhändler und Handelsketten spannend. Kaufimpulse über Smartphones werden definitiv steigen. Vielleicht profitiert sogar der Einzelhandel mehr als der reine Online-Handel, da die direkte Verfügbarkeit von Waren weiterhin der Hauptgrund ist, warum lokal vor Ort gekauft wird. Natürlich sind auch Haptik, Vertrauen und das Shopping-Erlebnis weitere Aspekte. Das bei Google in jeder 5. Anfrage ein regionaler Bezug enthalten ist zeigt welches Potential für den Einzelhandel dort noch brach liegt. Wie man Facebook für den Laden nutzen kann ist am Mode-Beispiel von „DIESEL CAM“ beeindruckend belegt worden. Im Bereich der Umkleidekabinen kann man sich über ein Teminal bei Facebook einloggen und ein Bild von seiner neuen Outfit hochladen. Hinzu kommt, dass die CTR über derartige Maßnahmen oft wesentlich höher ist als herkömmliche Werbung. Da spielt auch das Thema Vertrauen und Feedback von Freuden eine Rolle um Kaufentscheidungen zu erleichtern und auch das mögliche Problem der Preissensitivität zu lösen. Ebenso gut die Idee von TESCO in der U-Bahn virtuelle interaktive Regale zu platzieren.
Fakt ist, das soziale Netzwerke und die Nutzung von Smartphones die Gesellschaft und auch ganze Firmenstrukturen verändern wird und teilweise schon verändert hat. Fasziniert war der Vortrag von Shopgate, wie einfach heute schon via Bilderkennung das Smartphone zum Online-Shoppen eingesetzt werden kann. Damit ist für mich schon klar: QR-Codes sind nur eine Übergangslösung, Sie dienen in der Tat nur in den nächsten Jahren als Hilfsmittel, damit Smartphone-Besitzer erkennen, dass der Inhalt abscanbar ist. Interessant kann der QR-Code aber auf Rechnungen und auf Schaufenstern sein. Bei Rechnungen ist er dann hilfreich, wenn man das gleiche Produkt wieder bestellen will und direkt auf die passende Produktseite oder zum Warenkorb kommt. Das Schaufenster lässt sich nach Ladenschluss als Bindeglied zwischen Laden und Onlineshop nutzen, wenn einem der QR-Code direkt in den Shop leitet, oder sogar die Produkte aus dem Schaufenster als Produktliste anbietet.
Beeindruckend finde ich somit den Ausblick in eine ziemlich realistische Zukunft die das Smartphone zum Fast-Alles-Könner werden lässt. Fakt ist: es wird immer einfacher, günstiger und die mobilen Angebote werden ständig mehr. Nutzer wollen damit nicht mehr nur Telefonieren, es ist Teil ihrer gesamten Kommunikation und der Dinge, die man im Alltag gebraucht. Ich denke da auch an Park-, Bus- und Bahntickets, ans mobile Bezahlen im Laden und das Kontakthalten mit Freunden.
Firmen und somit jeden Arbeitgeber wird diese Entwicklung vor neue Herausforderungen oder zumindest vor Tatsachen stellen. Das Sperren von Facebook und ähnlichen Webseiten macht somit keinen Sinn, da Mitarbeiter dann eben über Ihre Smartphone diese Seiten nutzen werden.
PS: den offiziellen Rückblick finden Sie hier beim ECC-Handel.